https://discord.com/assets/325421cb49d6e0717b8c7b9dfa2d4bdc.svg  2. Ausgabe: Juni 2024 


 Vorwort Pünktlich zum Semesterende präsentieren wir euch die neue Ausgabe unserer digitalen Schü-lerzeitung im Schuljahr 2023/2024, welche wieder im Rahmen unseres IMST-Kurses entstanden ist. In dieser Ausgabe haben wir uns intensiv mit den vielfältigen Traditionen und Vereinen un-serer Region sowie weltweit auseinandergesetzt. Besonders hervorheben möchten wir unsere umfangreiche Recherche zum Imster Schemenlaufen, einem der traditionsreichsten und beein-druckendsten Bräuche unserer Gegend.   Ein  Highlight  unserer  Arbeit  war  das  ausführliche  Interview  mit  Fasnachtsobmann  Waltner Manfred. Er hat uns nicht nur spannende Einblicke in die Organisation und Durchführung des Schemenlaufens  gegeben,  sondern  auch  die  kulturelle  und  historische  Bedeutung  dieses Brauchtums nähergebracht. Darüber hinaus haben wir das Fasnachtshaus besucht, in welchem wir die Gelegenheit hatten, die beeindruckenden Kostüme und Masken aus der Nähe zu be-trachten und mehr über die Handwerkskunst zu erfahren, die hinter jedem Detail steckt.   Neben der Imster Fasnacht haben wir uns auch mit anderen Traditionen und Vereinen beschäf-tigt, die einen wichtigen Beitrag zur Pflege und Erhaltung unserer kulturellen Vielfalt leisten. So werfen wir in dieser Ausgabe einen Blick auf Musikkapellen, beschäftigen uns aber auch mit Bräuchen anderer Länder. Wir möchten euch nicht nur die Schönheit und Einzigartigkeit dieser Bräuche  näherbringen,  sondern  auch  das  Engagement  und  die  Leidenschaft  der  Menschen würdigen, die diese Traditionen am Leben erhalten.   Abschließend möchten wir allen danken, die zu dieser Ausgabe beigetragen haben. Die Vielfalt der Traditionen sowie der Einsatz derjenigen, die sich dafür einsetzen, sie zu bewahren, sind ein wertvolles Erbe. Wir wünschen euch viel Vergnügen beim Lesen und bitten euch, bei jegli-chen Anregungen und Ideen nicht zu zögern uns per E-Mail zu kontaktieren –  insight.redaktion@gmail.com   


 Ausstellung „Versteckter Zauber“ – Martina Kopp  Die Faszination der Fasnacht, das Geheimnisvolle und Mystische, das diese  Tradition umgibt, ver-suchen Menschen, die sie ausüben, mit viel Emo-tion zu erklären. Einer der Wege, sich dem Thema zu  nähern,  ist  die  Kunst  in  verschiedenen  Aus-drucksformen.  Diesen  anspruchsvollen  Weg wählte  die  Fotografin  und  Künstlerin  Martina Kopp, die das Plakat zum Imster Schemenlaufen 2024 gestaltete.    Die Vernissage fand am 13. Jänner statt und wurde auch musikalisch umrahmt. Die zahlreich erschienenen Besu-cher:innen widmeten sich den einzigartigen Werken der mehrfach international ausgezeichneten Imster Fotogra-fin. Sie hat sich mit ihrem großen Gespür für besondere Momente und einem präzisen Auge für Details mit dem Imster Schemenlaufen auseinandergesetzt. Die entstan-denen Kunstwerke sind in der einzigartigen Atmosphäre des Imster Fasnachtshauses zu bewundern.      Martina Kopp ist die Tochter des ehemaligen, langjährigen Fasnachtsobmanns,  Paul  Kopp,  und  hatte  deshalb  immer schon Berührungspunkte mit dem von der UNESCO ausge-zeichneten immateriellen Kulturerbe. Beim Schemenlaufen 2020 und der Buabefasnacht 2023 konnte sie als Fotografin mit Teleobjektiven tiefer in das Geschehen eindringen und Details einsammeln. Weiters bearbeitete sie die Bilder am Computer.   Durch  den  Vorgang des  Invertierens  wurden  die  digitalen  Positivbilder  zu Negativen  verkehrt  und  somit  die  realen  Motive  ver-wandelt. Die entstandenen Werke wirken nun surreal. Damit  möchte  Martina  Kopp  Interaktionen  in  der  Be-trachtung der Bilder auslösen. Mit der Ausstellung „Versteckter Zauber“ im Imster Fas-nachtshaus  hat  Martina  Kopp  als  Künstlerin  dem  viel-fach beschriebenen Zauber, der dem Imster Schemen-laufen  inne  ist,  behutsam  Ahnung  verliehen  und  zu-gleich das Geheimnis dieses tief verwurzelten Brauches mit Nachdruck betont.      Quelle:www.meinbezirk.at  Quelle: Anna Bernhart Quelle: Anna Bernhart Quelle: Anna Bernhart 


 Imster Schemenlaufen  Dieses Jahr war es wieder so weit: Am 4. Februar 2024 fand das allseits bekannte und beliebte Imster Schemenlaufen statt. In gewohnter Ma-nier wurden mehrere tausend Besucher von den verschiedenen Figu-ren und Masken in Imst angelockt. Doch seit wann gibt es diese Tradi-tion?  Wie  läuft  die  Zeit  davor  ab?  Wie  lange  dauert  die  „Fasnachts-zeit“? Über all diese Fragen und viele mehr haben wir uns Gedanken gemacht, viel recherchiert und sogar eine Podiumsdiskussion mit dem neuen  Obmann  der  Imster  Fasnacht,  Manfred  Waltner,  geführt.  Viel Spaß beim Lesen!     Jedes  Fasnachtsjahr  beginnt  mit  der  Fasnachts-versammlung  am  Dreikönigstag,  dem  6.  Jänner. Rund 1 000 Imster Fasnachtler versammeln sich an diesem Tag im großen Saal der NMS Imst Un-terstadt  und  warten  auf  die  traditionelle  Frage des  Obmanns:  „Sell  mar  huire  in  d’Fasnacht giahn?“ Diese Frage wurde dieses Jahr das letzte Mal  vom  langjährigen  Obmann  Ulli  Gstrein  ge-stellt, weil dieses Jahr ein neuer Obmann gewählt wurde.  Aus  der  Menge  kommt  dann  immer  ein schallendes  „Ja!“  von  all  den  begeisterten  Fas-nachtlern gerufen und die Stadtmusikkapelle be-ginnt  den  traditionellen  Fasnachtsmarsch  zu spielen, während ein paar Roller und Scheller auf der Bühne ihr „Gangle“ vorführen. Damit steht der Beschluss fest: Auch in diesem Jahr geht man in Imst in die Fasnacht. Danach feiern die Männer gemeinsam, bis um 20:00 Uhr nach der Abendmesse  die  erste  Roller-  und  Schellerprobe  stattfindet.  Der  neue  Obmann  Manfred Waltner freute sich schon auf die bevorstehende Fasnacht und seine neue Aufgabe.    Nach  der  Fasnachtsversammlung finden  immer  wieder  öffentlich zugängliche Proben aller Masken statt,  bei  denen  immer  viele  Zu-schauer  sind.  Je  nach  Art  der  Fi-gur, die man geht, hat man unter-schiedlich oft eine Probe. Die He-xenmusik  probt  zum  Beispiel mehrmals die Woche, während es für die Ordnungsmasken (Sackner, Spritzer, Kübelemaje) nur zwei Proben insgesamt gibt.    Im Hintergrund laufen da schon andere Vorbereitungen, von denen auswärtige Besucher:innen gar nichts wissen. Schon monatelang vor dem großen Tag beginnen die Wagenbauer zu bauen, da in diesen riesigen Kunstwerken viel Liebe und Arbeit stecken. Bis ins kleinste Detail wird alles sorgfältig geplant, damit am großen Tag alles perfekt aussieht. Die größte Herausforderung da-bei ist, dass die Wagen weder zu breit noch zu hoch werden, damit sie durch die schmalen Gassen passen.   Quelle: www.fasnacht.at Quelle: Anna Bernhart Quelle: Anna Bernhart Quelle: Alina Mark 


 Oft bis spät in die Nacht verbringen die Wagenbauer ihre freien Tage und Wochenenden in den Hallen, in denen ganz geheim alles gebaut wird. Niemand, der nicht mitbaut, darf vor dem Wa-genschauen am Samstag vor der Fasnacht das Thema des Wagens wissen, geschweige denn einen Blick darauf werfen.    Die  Vorbereitungen  der  Frauen  beginnen  auch schon  wochenlang  vor  der  Fasnacht.  Jedes  Mal müssen aufs Neue kleine Verzierungen und Details angenäht werden, alles muss befestigt werden, da-mit  nichts  verrutscht.  Die  Federn  müssen  an  den Hüten angebracht werden, die Schleifchen an den Hosen  und  vieles  mehr.  Das  sind  unzählige  Stun-den,  die  investiert  werden,  damit  am  Ende  alles perfekt ist.                Am Samstag vor der Fasnacht findet, wie bereits gesagt, immer das Wagenschauen statt. Die mit viel Mühe gebauten großen Wägen fahren am Nachmittag am Stadtplatz auf, wo die unge-duldigen Besucher:innen bereits gespannt auf die Kunstwerke warten. Es ist immer wieder ein großes Ereignis mit vielen Zuschauer:innen, die die Wägen in aller Ruhe betrachten und bestau-nen wollen. Denn am Sonntag gibt es dazu nicht sehr viel Gelegenheit, weil viel zu viele Leute auf den Wägen sind und diese erst am Ende des Umzuges fahren.                       


 Wenn der ersehnte Fasnachtstag endlich da ist, heißt es  für  die  Fasnachtler  früh  aufstehen,  da  schon  um 6:00  Uhr  die  traditionelle  Fasnachtsmesse  in  der Pfarrkirche stattfindet. Es wird um einen guten Ver-lauf der Veranstaltung ohne Verletzte und gutes Wet-ter  gebetet.  Danach  gehen  alle  schnell  nach  Hause, um sich noch einmal zu stärken und sich einzukleiden. Je nach Maske ist es ein unterschiedlicher Aufwand, die Männer einzunähen. Doch hinter jedem Kostüm steckt  viel  Liebe  und  Arbeit,  was  man  später  auch sieht.   Um 9:30 Uhr beginnt dann der Aufzug. Die Hexen und Bären beginnen am Stadtplatz und die anderen  Masken  kommen  nach  und nach aus den Gassen heraus, in denen sie  wohnen.  Die  Männer  schließen sich in Gruppen zusammen und bauen gemeinsam ein „Aufzugswagele“. Die-ses wird dann durch die Kramer- und Pfarrgasse  gezogen  und  die  Zu-schauer:innen  werden  so  durch  ver-schiedene  Aktionen  in  den  Aufzug miteinbezogen.    Der eigentliche Umzug beginnt mit dem 12:00 Uhr-Läuten der Pfarrkirche beim Gasthof  Hirschen.  Beginnend  mit  dem schwarz-weißen  Turesackner  kommen die Ordnungsmasken aus dem Gasthof Hirschen heraus. Der erste „Kroas“, der vom Hotel Hirschen bis in die Pfarrgasse reicht, wird gebildet. Jeder „Kroas“ dau-ert ungefähr eine Stunde. In der Mitte machen die Roller und Scheller ihre Gangle, die Hexen tanzen zur Musik der Hexenmusig und die Ordnungsmasken laufen mit den Bären im Kreis, um den Hauptmasken Platz zu machen. Nach einiger Zeit löst sich diese Struktur auf und die Roller und Scheller sowie die Hexen beginnen die Zuschauer:innen einzuführen. Dabei holen die Mas-ken die Zuschauer:innen ab, bringen sie zu den Kassieren, von denen man eine kleine Larve umgehängt bekommt und die dafür einen Obolus entgegennehmen. Dann werden die Einge-führten  wieder  zu  ihrem  Platz  zurückgebracht.  Es  ist  für  alle  eine  große  Ehre,  eingeführt  zu werden. Dieses Spiel wiederholt sich immer wieder, bis um 14:30 Uhr eine kurze Pause bei der Johanneskirche stattfindet.     Quelle: Archiv Krismer   


 Der Schlusskroas am Stadtplatz beginnt um ca. 17:00 Uhr und muss spätestens um 18:00 Uhr beendet sein, denn laut einer Sage wächst einem die Larve an, wenn sie vor 18:00 Uhr nicht abgenommen wird. Diese Regel wird streng befolgt, und somit ist pünktlich Schluss. Die Män-ner gehen dann noch gemeinsam etwas essen und lassen den Tag fröhlich ausklingen.      Am  nächsten  Tag  müssen  alle  wieder  früh raus,  denn  auch  die  Wilde  Fasnacht  am  Fas-nachtsmontag beginnt pünktlich um 9:00 Uhr. Dieser Tag läuft ungeordnet ab und ist für die Imster  Fasnachtler.  Die  Männer  tragen  keine Larven,  aber  ihr  Gewand.  Die  größeren  Auf-zugswägen sind auch wieder dabei und die Zu-schauer:innen werden mit vielen Farben und Stempeln im Gesicht angemalt. Auch am Fas-nachtsmontag  ziehen  die  Leute  durch  die Stadt in Richtung Stadtplatz. Es wird alles nicht so ernst genommen, weil jeder eigentlich nur zum Spaß haben da ist. Es gibt keinen richtigen Kroas mehr und die Masken tauschen auch die Rollen.     Am Faschingsdienstag findet das traditionelle Auskehren statt, welches das letzte Ereignis im Fasnachtsjahr ist. Jedes Jahr kommen hunderte Schaulustige, die sich das Spektakel nicht ent-gehen lassen wollen. Vor der Fastenzeit wird nochmal gefeiert und getrunken. Die Larven wer-den wieder aufgesetzt, aber es gibt andere Masken als bei der richtigen Fasnacht. Die Hexen und Bären ziehen mit ihren Wägen auf. Anstelle der Spritzer gibt es die sogenannten „Zinther“, die das Gewand der Altfrankspritzer tragen, aber keine Spritze, sondern eine Laterne dabeiha-ben. Sonst gibt es noch die Wifligsackner und die Turesackner. Nicht fehlen dürfen natürlich auch die 4 Labaras, die sich immer ein Opfer aussuchen und über dessen Missgeschick ein Ge-dicht schreiben, das sie dann voll Schadenfreude in Sprache, Lied und Bild vorführen. Sie ziehen von Gasthaus zu Gasthaus, um ihre Werke vor gerammelt vollen Räumen vorzutragen.   Auf und neben den Wägen wird ausgiebig gefeiert, gezurft und gesungen. Jetzt fragt sich vielleicht der ein oder andere: Was ist denn Zurfen? Das ist ein Kampf zwischen einer Hexe mit ih-rem Besen und einem Zuschauer.   Insgesamt war es ein würdiger Abschluss einer denkwürdigen Fasnacht, die nun mit Manfred Waltner einen neuen Obmann hat. Mit dem Auskehren wurde die Faschingszeit offiziell been-det und die Fastenzeit begann.   Quelle: Clemens Perktold 


 Das Auskehren dauert bis früh in den Morgen, weil niemand wahrhaben wollte, dass die Fas-nacht vorbei war und nun alle wieder 4 Jahre warten müssen.    Das nächste Schemenlaufen findet am 13. Februar 2028 statt.    Quellen wie angegeben, restliche Bilder: Anna Bernhart   Quelle: Clemens Perktold Quelle: Clemens Perktold 


 Q&A mit dem Obmann der Imster Fasnacht  Manfred Waltner  Am 18.01.2024 hatten  wir die Ehre, ein Interview mit dem Obmann der Imster Fasnacht zu führen. Bei den Antworten der nachfolgenden Fragen handelt es sich um eine wortwörtliche Wiedergabe seiner Aussagen.  Warum feiern Menschen die Fasnacht und welche historischen Einflüsse gibt es?  Das  ist  eine  gute  Frage,  fast  schon  die  beste,  würde  ich  sagen.  Erstens  gibt  es  die  Fasnacht schon ziemlich lange. Warum man sie genau feiert, darüber streitet die Forschung. Früher hat man gesagt, vielleicht habt ihr das auch in der Volkschule noch so gehört, dass die Fasnacht ein Brauch ist, in dem der Winter vertrieben werden soll und der Frühling herbeigezaubert werden soll. Heutzutage meint die Forschung, dass die Fasnacht sehr gut in das Kirchenjahr passt, denn nach der Fasnacht, das wisst ihr alle, kommt die Fastenzeit und im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurde die Fastenzeit viel strenger eingehalten, als es heutzutage der Fall ist. Die Ob-rigkeit wollte den Leuten noch einmal die Möglichkeit geben, ein bisschen gaszugeben, bevor man dann die Fastenzeit einhält. Heißt also, da darf man essen, da darf man trinken, da darf man  tanzen,  da  darf  man  lustig  sein,  da  darf  man  Larven  aufziehen,  damit  man  dann  umso braver in der Fastenzeit ist. Ob das tatsächlich so stimmt, weiß man nicht und den Imstern ist es eigentlich auch egal, wie alt die Fasnacht ist. Quellen gibt es sehr viele. Schon seit dem 16. Jahrhundert ist belegt, dass man bei uns in der Gegend in die Fasnacht gegangen ist, was aber nicht heißt, dass es nicht noch weiter zurückgeht. Die ersten Dokumente, die über die Fasnacht berichten, sind eigentlich ausschließlich von Gegnern der Fasnacht, sprich Leuten, die aus ver-schiedenen Gründen nicht wollten, dass die Menschen in die Fasnacht gehen. Manche haben gesagt, es ist eine Krankheit in Triol, es sind Kriege, es sind insgesamt schlechte Zeiten, deshalb sollen die Leute nicht in die Fasnacht gehen. Und in einigen Ortschaften, wo man früher in die Fasnacht gegangen ist, ist es verboten worden. In Imst ist das nicht so! In Imst haben es sich die Leute nicht verbieten lassen! Vielleicht haben die Imster einfach noch einen härteren Schä-del als alle anderen und wenn etwas von außen angeordnet wird, machen das die Oberländer prinzipiell nicht gerne, und die Imster erst recht nicht. Heutzutage sind wir noch dazu froh, dass wir uns die Fasnacht nicht verbieten lassen haben, weil es noch eines der wenigen Fenster ist, die wir in die Vergangenheit haben.     


 Welchen Beitrag kann die Fasnacht zur Umweltverträglichkeit leisten?  Gut, erstens sind wir alle zu Fuß unterwegs, die Gewänder werden wiederverwendet. Gerade bei der Fasnacht sind wir keine Wegwerfgesellschaft. Wie gesagt, die Larven sind teilweise hun-dert Jahre und noch älter, dasselbe gilt für die Gewänder, die immer wieder verwendet werden und man geht zu alten Fasnachtlern und leiht sich Sachen aus. Man hat zum Beispiel von Seiten der Organisatoren begonnen, viel mehr auf den öffentlichen Verkehr zu setzen. Es gibt das so-genannte Eventticket, das heißt, wenn man mit dem Zug von Kufstein, Innsbruck oder wo auch immer anreist und zur Fasnacht geht, ist die Fahrt gratis, das ist auch nicht selbstverständlich. Außerdem gibt es einen Shuttleservice vom Bahnhof hinauf in die Stadt. Beim Konsum der Spei-sen und Getränke achten wir auf Nachhaltigkeit. Heuer läuft ein Projekt, dass die Wagenbauer auf der linken und rechten Seite des Umzugswegs, an ihren Ständen ihre Sachen verkaufen und das sind großteiles lokale Produkte, Krautspätzle, Käsespätzle, Nudeln, Sachen, die bei uns ge-gessen werden, ohne lange Anfahrtswege. Auf diese Art und Weise versuchen wir dem Ganzen nachzukommen.  Auf  der  anderen  Seite  gibt  es  natürlich  auch  Vorgaben  von  oben,  die  das Ganze ein bisschen schwieriger machen. Früher hatten wir noch Gläser, aus denen der Schnaps getrunken wurde, das dürfen wir jetzt aus hygienischen Gründen nicht mehr, weil die Gläser nicht immer ganz sauber waren. Jetzt müssen wir wieder auf Plastik umstellen, was nicht auf unserem Mist gewachsen ist. Eben nicht nur aus hygienischen Gründen. Es ist oft genug vorge-kommen, dass Schnapsgläser oder Bierflaschen herumgeworfen wurden. Das ist dann wiede-rum sehr gefährlich, wenn die Splitter überall herumliegen. Das kann uns mit den Plastikbe-chern nicht passieren. Gerne verwenden wir Plastik nicht, aber es ist nun mal so.   Wann beginnen die Vorbereitungen auf die Fasnacht?  Es ist wahrscheinlich besser, wenn man diese Stunden gar nicht zählt. Die Wagenbauer begin-nen schon im September die neuen Wägen zu bauen. Diese sind teilweise 25 Meter lang und sieben bis acht Meter hoch. Das sind keine Karnevalswägen, das sind Wägen, die mit der Imster Geschichte, mit Handwerk, Landwirtschaft, Sagenwelt oder was auch immer zu tun haben. Das ist derart fein gebaut. Zumindest für die Einsatzstunden  könnte man in dieser Zeit auch ein Einfamilienhaus bauen. Also die Anzahl der Stunden kann man nicht zählen. Kurz gesagt sind es einfach viele tausend Stunden, aber es lohnt sich jede einzelne. Auf der einen Seite fast ein Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass man im September anfängt zu bauen. Tausende Stunden und viel Hirnschmalz werden in diese Bauten hineingesteckt. Dann fährt der Wagen drei Tage und wird anschließend wieder abgerissen, aber das sind nun mal die Imster, das nehmen wir in Kauf. Der Wagen wird nicht bei der nächsten Fasnacht wieder verwendet, sondern es wird wie-der etwas komplett anderes gebaut, weil es auch einfach Spaß macht, so etwas zu bauen. Wenn man zusammenhilft und sieht, wie so ein Werk entsteht, das ist auch ein Teil der Fasnacht.      


 Wie fördert die Fasnacht die Gemeinschaft und soziale Interaktion?  Ja das habe ich eigentlich gerade schon ein bisschen erklärt. Es hilft einfach jeder zusammen und ich bin ja lange bei der Bärenbande gewesen, also 50 Jahre, um genau zu sein und die Bären bauen z.B. einen Wagen.  Normalerweise bin ich ein Lehrerkollege von eueren beiden Lehre-rinnen und stecke während des Jahres eher mit Lehrern zusammen. Was ich damit sagen will, ist, dass man sonst nirgends solche gemischten Gruppen sieht wie in der Fasnacht.  Wenn wir beim Wagenbauen sind, spielt die Berufsqualifikation keine Rolle. Als Lehrer kann man, wenn man handwerklich nicht so talentiert ist, anderen Tätigkeiten, z.B. Essen Bringen, nachkommen. Umgekehrt sehe ich, dass die Leute eine Art Wertschätzung untereinander haben, die sonst nicht so vorhanden ist.  Man sieht, mit wie vielen Talenten die Leute ausgestattet sind und be-wundert die Leute, die wirklich das Talent haben, einen Wagen zu bauen. Das ist schon eine Form von Interaktion, wie man sie normalerweise nicht hat. Das ist eine richtig tolle Sache, in der man gegenseitige Wertschätzung bekommt. Und eine weitere tolle Sache ist, dass Freund-schaften während der Fasnacht auch während des Jahrs aufrechterhalten werden. Man hilft sich auch unter dem Jahr gegenseitig, wenn es darum geht, ein Projekt umzusetzen. Ich kann es gar nicht oft genug betonen, dass der soziale Faktor eine wichtige Rolle spielt. Imst ist zwar in den letzten Jahren ziemlich gewachsen, z.B. als ich noch in die Volksschule gegangen bin, hieß es, dass Imst 7.000 Einwohner hat, und mittlerweile haben wir knapp 11.000 Einwohner. Durch die Fasnacht lernt man sich untereinander besser kennen, was etwas ganz Besonderes ist. Normalerweise sagt man in einem kleinen Dorf, dass man sich untereinander kennt und sich aushilft aber in Imst ist es trotz der Größe des Ortes der Fall. Ich sage immer das Fasnacht der Klebstoff ist der die Leute zusammenhält, und dafür sorgt, dass wir nicht auseinanderdividiert werden, allein deswegen ist die Fasnacht wertvoll.    Welch Rolle spielt die Musik, bei den Fasnachtsfeierlichkeiten?   Die Musik spielt eine große Rolle. Es gibt eine offizielle Fasnachtshymne, den Fasnachtsmarsch. Diesen  Fasnachtsmarsch  hat  ein  ehemaliger  Kapellmeister  (Franz  Treffner)  von  der  Imster Stadtmusik, im Jahr 1957, komponiert. Sobald dieses Lied gespielt wird, das kann der 6. Jänner bei der Vollversammlung sein oder bei der Fasnacht selbst, kommen vielen Imstern die Tränen. Alle singen mit. Die Musikkapelle ist ein integraler Bestandteil von der Fasnacht. Sie geht beim Aufzug als letztes hinauf, beim Umzug als Erstes hinunter und ist jedes Mal in einem anderen Kostüm und ist somit die einzige Gruppe, die ihr Gewand wechselt. Man achtet natürlich da-rauf, dass die Kostüme dazu passen. Zum Beispiel hatten sie im Jahr 2009 das Thema 1809 und verschiedene Trachten angezogen. Alle anderen Figuren sehen jedes Jahr gleich aus. Kurz ge-sagt: Ohne Musikkapelle keine Fasnacht.  Mittags, sobald das 12 Uhr Läuten vorbei ist, hört man als erstes die Musikkapelle den Fas-nachtsmarsch spielen. Alle singen mit und gleich darauf kommen die Ordnungsmasken aus dem Hirschen heraus und die Roller und Scheller fangen an ihr Gangle zu machen. Meiner Meinung nach sind die Figuren mit der Stadtmusik emotional und akustisch ein Gesamtkunstwerk. Man braucht die Musikkapelle und wir sind froh, wenn wir genug Musikanten haben, denn es wollen auch die meisten Musikanten bei der Fasnacht aktiv mitgehen und deswegen leihen wir uns einige Musikanten von den umliegenden Dörfern aus, denn die eiserne Regel gilt auch jetzt noch, dass keine Frauen mitgehen dürfen. Sogar die Magetenterinnen werden durch Männer ausgetauscht. Bei der Fasnachtsversammlung dürfen Frauen mitspielen, jedoch nicht bei der Fasnacht.     


 Welche Bräuche und Traditionen spiegeln sich in den Fasnachtsumzügen wider?   Ganz genau weiß man den Hintergrund der Fasnacht nicht. Vielleicht ist es ein Ventil, vielleicht aber auch ein Fruchtbarkeitsbrauch. Viele Dinge spielen hier eine Rolle. Die Fasnacht an sich ist schon ein Brauch. Es geht darum, dass man eine Rolle verkörpert, einen Roller, Scheller, Wiflig, etc. und dies auch durchzieht. Tradition heißt, dass man von einer Generation zur nächsten etwas weitergibt. Wenn zum Beispiel in einer Familie, jemand als Scheller geht, wird das an die nächste Generation weitergegeben. Auf der anderen Seite hat die Fasnacht aber auch einen integrativen Charakter. Wenn jemand von außerhalb nach Imst zieht und dann eine bestimmte Zeit dort wohnt, kann er auch bei der Fasnacht mitgehen. Ein großes Streitthema ist aber, wenn jemand aus Imst wegzieht. Früher war man dabei nicht so genau. Früher war es auch so, dass wenn jemand aus Imst weggezogen ist, ist er mindestens alle 4 Jahre einmal nach Imst gekom-men, in seine Larve geschlüpft und mitgegangen. Heutzutage haben wir das Problem, dass wir viel zu viele Leute dabei sind. Ich habe erst kürzlich alte Fasnachtsdokumente angeschaut und da sind 11 Roller- und Schellerpaare und 1 Laggepaar mitgegangen. Insgesamt sind damals 300 Leute mitgegangen. Dieses Jahr gehen über 60 Roller und Schellerpaare und insgesamt unge-fähr 1000 aktive Leute mit. Wir wissen nicht mehr, wohin mit den Leuten. Nicht dass wir nicht wollen, dass Imster, die weggezogen sind, nicht mehr mitgehen dürfen. Wir haben schlichtweg keinen Platz. Man muss Beschränkungen machen, so ungern man es tut. Weil auf der anderen Seite freuen wir uns ja, dass wir so viel Zulauf haben, vor allem von jungen Leuten. Es ist nicht mehr so selbstverständlich, dass sich junge Leute für etwas begeistern, das schon so alt ist und so lange Tradition hat. Vielleicht liegt das auch daran, dass wir die Buabenfasnacht haben. Bei der großen Fasnacht dürfen alle Burschen ab 16 Jahren mitgehen und für die Jüngeren gibt es die Buabenfasnacht, dass auch aus ihnen mal Fasnachtler werden. Das ist vielleicht auch der Grund, warum wir so viel jungen Zulauf haben. Wir haben keine Nachwuchsprobleme, wie viele andere Vereine sie haben. Ganz im Gegenteil, wir können uns nicht mehr wehren, so viele kom-men. Aber das ist ja eine lässige Sache.       


 Warum dürfen keine Mädels mitgehen?  Für jemanden von außen ist das schwer nachvollziehbar. Da wird oft gesagt, dass die Imster hinten dran sind. Es ist aus dem erklärbar, dass es etwas aus der Geschichte Gewachsenes ist. Es gibt viele Bräuche auf der Welt, wo viele nur von den Männern ausgeführt werden, vor allem die  Tiroler  Fasnachtsbräuche.  Aber überall  auf  der  Welt  gibt  es  Bräuche,  die  entweder  vom einen oder vom anderen Geschlecht ausgeübt werden. Die Imster Fasnacht ist einfach so als Brauch gewachsen, der von Männern ausgeübt wird. Aber das hat ja auch seine Reize, wenn ein Mann in ein Hexengewand schlüpft oder einfach ein Frauenkostüm anhat und herumtanzt und der Rock in die Höhe geht und man sieht die haarigen Männerhaxen darunter. Das hat ja auch was. Und die Tatsache, dass Frauen aktiv nicht dabei sein dürfen, heißt nicht, dass Frauen nicht in den Brauch integriert sind. Es findet ja während der Fasnacht eine Art Interaktion statt, sprich die Zuschauer werden miteingebunden. Vor allem sind wir in den Vorbereitungen um die Frauen froh. Gerade wenn es um das Nähen der Gewänder oder um das Gestalten der Auf-putze der Roller und Scheller geht. Was würden wir ohne die Frauen tun? Dann könnten wir die Fasnacht nicht machen. Und es gibt ja  so schöne  Dankesbezeugungen. Zum Beispiel die Frau, die den Aufputz des Rollers oder des Schellers gemacht hat, bekommt ein Ehrengangle von dem Roller und Scheller und am Ende des Gangles bekommt sie den Apfel, der am oberen Ende des Schellersteckens steckt. Das kann jetzt als schwaches Dankeschön wirken, ein Apfel für so viel Arbeit, was sie geleistet hat. Man muss die Symbolik dahinter sehen. Alle Leute se-hen, dass das die Frau ist, die den schönen Aufputz gemacht hat. Das ist sehr große Wertschät-zung. Da gibt es eine sehr klare Rollenverteilung. Aber ich betone es noch mal, ohne Frauen würde das nicht gehen. Aber die Frauen sind ja auch stolz, wenn der „Ihrige“ sozusagen schön angezogen ist. Man will da nicht nachstehen. Man zeigt das ja auch stolz. Das ist meiner oder das ist mein Bua. Ich weiß, dass das immer wieder kritisiert wird, aber weniger in Imst sondern eher auswärts.     


 Wie beeinflusst die Fasnacht die künstlerische Darstellung durch Masken und Kostüme?  In vielerlei Hinsicht geht es mit Kunst schon los, wenn man über das Plakat redet. Vielleicht habt ihr das Fasnachtsplakat schon gesehen. Ich finde es dieses Jahr ausgesprochen gelungen. Nor-malerweise hat man jedes Jahr Roller und Scheller abgebildet, dieses Mal ist es ein Spritzer. Es gibt auch einen Folder mit dem Fasnachtsmotiv auf der 1. Seite.  Wie beeinflusst die Fasnacht die künstlerische Darstellung durch Masken und Kostüme? Eine Traditionsveranstaltung, was aber nicht heißt, dass bei den Plakaten nicht moderne Kunst zum Zug kommen kann. Dann haben wir Künstler, wie gerade gehört Musiker. Musiker sind für mich Künstler. Wir haben Künstler, die uns die Larven schnitzen. Es ist ja nicht eine Null-Acht-Fünf-zehn-Larve, die gefräst wird, sondern jede einzelne Larve, die bei der Fasnacht dabei ist, ist aus Holz und es braucht wahnsinnig viel Arbeit, bis so eine Larve fertig geschnitzt ist. Man darf nicht irgendetwas schnitzen, es gibt einen Figuren-Kanon, der einfach vorgegeben ist und es gibt be-stimmte Sachen, die vorgegeben sind. Der Scheller muss zum Beispiel einen großen Schnauzer haben, ein Roller muss eine Glattlarve haben, ein Altfrank soll einen Bart haben und ein Wiflig, also  sprich  die  Ordnungsmasken,  sollten  ältere  nicht  unbedingt  hübsche  Frauen  zeigen.  Die Schnitzer müssen da ihr ganzes künstlerische Können in das Schnitzen von einer Larve reinbrin-gen. Also es ist viel Kunst, man sagt Volkskunst zu dem Ganzen, man muss die Larve auch noch schön anmalen. Was auch noch eine eigene Kunst ist, ist die ganzen Gewänder zu machen. Ihr wisst, wie aufwendig das zum Teil ist, solche Gewänder zu machen - das ist auch eine Form von Kunst. Und daneben wird gedichtet, neben dem Fasnachtsmarsch gibt es noch weitere Lieder und Gedichte zum Thema Fasnacht und das ist wirklich Dichtkunst, was da teilweise von Jung und Alt praktiziert wird und das gehört irgendwie auch alles wieder zusammen. Also die Fas-nacht inspiriert viele Formen von Künstler, das kann jetzt bildende Kunst, Dichtkunst oder die Musik sein. Fast alle, die Kunst erschaffen, fühlen sich durch die Fasnacht inspiriert.   Quelle: Redaktionsteam 


 Gibt es religiöse Unterschiede in den Fasnachtstraditionen?  Früher hat man oft gesagt, dass es heidnische Bräuche sind, also Bräuche, die es schon vor dem Christentum gab und vom Christentum vielleicht umgeformt oder teilweise verboten wurden. Später hat man gesagt, dass das Christentum sehr wohl eine Rolle spielt in der Fasnacht, um eben den Leuten eine Möglichkeit zu geben, vor der Fastenzeit noch mal Gas zu geben. Was die Kirche auf jeden Fall im Lauf der Zeit gemacht hat, ist den Brauch ein bisschen einzuschrän-ken, also es beginnt mit dem Mittagläuten von der Pfarrkirche, mit dem Betläuten um sechs Uhr muss der Umzug aufhören. Das ist wahrscheinlich im Laufe der Zeit so gemacht worden, dass die Leute nicht die ganze Nacht durchfeiern. Es gibt auch die Sage in Imst, dass die “Lorve” um sechs Uhr abgenommen werden muss, da sie sonst im Gesicht anwächst. Die Sage ist darauf zurückzuführen, dass früher noch lang in die Nacht hinein “Gangerln” gemacht wurden und plötzlich einer der Zuschauer einen Roller gesehen hat, der über die Straßenlaterne gesprungen ist und dem Zuschauer fällt auf, dass der Roller Ziegenbeine und einen Ziegenschwanz hatte, also sprich der Teufel selbst ist bei der Imster Fasnacht mitgegangen. Das soll daran erinnern, wie die Kirche das Geschehen einschränkt, auf der anderen Seite ist sie auch wichtig, denn am Tag  der  Fasnacht  gehen  die  Fasnachtler  um  sieben  Uhr  in  die  Kirche,  um  den  verstorbenen Fasnachtlern zu gedenken und man betet, dass die Fasnacht gut verläuft. Und nach der Messe geht man aufs Grab und zündet eine Kerze an. Auch wenn man die Fasnacht als Ganzes an-schaut und den Ernst, der dahinter steht, ist es fast wie eine eigene Religion und es wird mit fast heiligem Ernst betrieben.    Wie können Schulen die Fasnacht nutzen, um kulturelle Vielfalt zu vermitteln?   Wichtig ist vor allem in der Zeit der Fasnacht die Kulturen und Brauche anderer Länder wertzu-schätzen.  Wenn man Imster-Fastnachtler ist, glaubt man oft, dass es außerhalb von Imst nichts mehr gibt auf der Welt und da würde es nicht schaden, mal über den Tellerrand zu schauen. Ich tue es zum Beispiel ganz gern, dass ich irgendwo anders in einem Museum reingehe, wo Bräuche ausgeübt werden und denke, dass es schon lässig ist, zu sehen, was es für Bräuche in anderen Ländern oder anderen Kulturen gibt und es ist ganz interessant, was es für Parallelen in den verschiedenen Kulturen und Religionen gibt. Gerade am Ende vom Winter ist es so, dass die Leute zumindest in früherer Zeit erst richtig zum Leben erwacht sind, die Tage sind wärmer und länger geworden, die Blumen haben wieder angefangen zu blühen und dementsprechend sind die Leute lustiger geworden. Solche Bräuche gibt es überall auf der Welt.    


 Besuch im Fasnachtshaus    Der Obmann der Imster Fasnacht, Manfred Waltner, lud uns bei dem Interview, das wir in der Schule mit ihm führen durften, in das Fasnachtshaus ein.  Am 15. April besuchten wir schließlich das Fasnachtshaus, das für seine traditionellen Kostüme und seine faszinierende Ausstellung zur Geschichte der Fasnacht bekannt ist.    Dort lernten wir viel über die verschiedenen Masken und die Pro-duktion der Larven von einem unscheinbaren Holzblock bis zu ei-ner  beeindruckenden,  fertigen  Maske.  Überall  im  Haus  sind große Bilder von den verschiedenen Maskengruppen verteilt, die uns  unsere  Leiterin  Herta  Moll-Schwetz  ausführlich  und  genau erklärte.  Auch  einige  fertig  angezogene  Modelle  hinter  Schau-fenstern konnten wir bewundern.   In der heimeligen Atmosphäre zeigte sie uns einen interessanten Film über die Entstehung der Fasnacht und die Veränderungen bis hin zum heutigen Tage. An der Wand in diesem Raum sind viele einzigartige Larven zur Schau gestellt und auch fertige Roller- und Schelleraufputze konnte man betrachten.    Zum Schluss durften  wir das  Haus nochmal  auf  eigene  Faust erkunden und auch eine Larve anprobieren, was sonst als Nicht-Imster oder als Frau strengstens verboten ist.   Vielen Dank für die tolle Führung und das unvergessliche Erlebnis!     Quelle: Redaktionsteam  


 Roppner Fasnacht  Am 11. Februar fand, wie alle vier Jahre, die Roppner Fasnacht statt. Nach langen Vorbereitungen und viel Training waren die Fasnachtler endlich bereit, in die Fasnacht zu starten.   Die ca. 280 Fasnachtler inklu-sive der Musikkapelle freuten sich auf Besucher aus ganz Ti-rol. Zu den Zuschauern zählte unter anderem auch der Tiro-ler  Landeshauptmann  Anton Mattle. Die Fasnachtsrunde begann pünktlich  um  12:00 beim  Angelus,  zog  am  Ropp-ner  Bahnhof  und  dem  Ge-meindeamt vorbei und endete schließlich am Löckpuiter Platzl. Es wurde viel getanzt, gesun-gen und getrunken.    Waldmandl: „Wir holen die Tschirgethex ab. Das Kostüm, das ich trage, habe ich schon mehrere Jahre an, ich bin mir nicht ganz sicher, wieviel es gekostet hat, aber ich  schätze  mal  so  um  die  500-1000 EUR.“   Zuschauer: „Ich freue mich schon lange auf die Roppner Fasnacht und wie jedes Mal  war  es  einzigartig.  Bei  den  Proben sieht man, wie sich die Buben und Män-ner bemühen, eine tolle Fasnacht für alle Zuschauer:innen auf die Beine zu stellen.“  Quelle: Selina Ritzinger & Finia Haid Quelle: www.wenns.gv.at 


 Christkindlmarkt in Imst    Alle Jahre wieder öffnet der Christkindlmarkt in Imst seine Türen für Jung und Alt.    Vom  23.11.2023  bis  zum  23.12.2023  werden  alle  Besucher  mit  Schmuck,  Gemälden,  Hand-werkskunst, Dekoration, Köstlichkeiten und Unterhaltung versorgt. Auch das Rote Kreuz war dieses Jahr mit seiner Gewinnspieltombola ein beliebter Stand bei den Besuchern, für einen Euro konnte man ein Los ziehen und einen der vielen Preise gewinnen. Im Weihnachtshaus werden selbst gemachte Kunstwerke der IT-MS-Imst Oberstadt von begeisterten Schülern und Schülerinnen verkauft. Aber der Imster Christkindlmarkt hat natürlich noch mehr zu bieten. Aus dem Programm sticht der Punkt "Imsterisches, Irisches, Folkiges & Weihnachtliches" am meis-ten hervor. Eine Mischung aus tiroler und irischer Musik von 19:00-20:00 Uhr am 14.12.2023 und am 19.12.2023. Aber nicht nur das, am 23.12.2023  erklangen  die  Alpenhorntöne am  Christkindlmarkt.  Somit  ließ  Imst  auch diesen Christkindlmarkt musikalisch ausklin-gen.  Abgesehen  vom  Markt  selbst  ist  der Imster Krippenpfad natürlich auch ein Besu-chermagnet.  Auf  einer  Strecke  von  1,4  km und einer Gehzeit von ca. einer Stunde quer durch die Imster Oberstadt gibt es 35 Krip-pen  zu  bewundern,  ab  10  Uhr  bis  23  Uhr werden die schönen Krippen beleuchtet.     Wir  freuen  uns  auf  den  Christkindlmarkt 2024.    Quelle: MeinBezirk.at 


 Dänemark Zu Fastelavn die Katze aus dem Fass schlagen  Das Katzenschlagen ("slå katten af tønden") ist genauso grausam, wie es sich anhört - aber keine Sorge, heute wird das so nicht mehr gemacht: In einem Holzfass steckte eine lebendige Katze - am bes-ten eine schwarze, denn sie symbolisierte das Böse und die dunk-len Kräfte. Man schlug auf die Tonne ein, bis sie zerbrach und die Katze aus der Stadt gejagt werden konnte. Heute ist die Katze auf der Tonne nur noch aufgemalt. Im Fass selbst sind stattdessen Sü-ßigkeiten! Abwechselnd dürfen die Kinder auf die Tonne schlagen und  derjenige,  der  das letzte  Holzbrett  abschlägt,  wird zum  Kat-zenkönig oder zur Katzenkönigin gekürt.    Warum Dänen nicht single sein wollen, wenn sie 25 Jahre alt werden?  Einer der extremen Streiche in Dänemark: Wenn man an seinem 25. Ge-burtstag single ist, wird man von seinen Freunden auf die Straße gelockt und mit Zimt bedeckt. Außerdem man könnte die gleiche Behandlung erwarten, wenn man am 30. Geburtstag noch unverheiratet ist - dann wird der Zimt durch schwarzen Pfeffer ersetzt...     An Sankt Hans eine Hexe verbrennen  Am 23. Juni wird in ganz Dänemark die Sonnenwende, der Sankt-Hans-Aften, gefeiert. Die Stim-mung  ist  unvergleichlich: Die  gesamte  dänische  Küste  erstrahlt  durch  die  vielen  Feuer.  Die Leute singen Lieder wie "Midsommervisen", hören die Live-Bands, die bei vielen Veranstaltun-gen spielen. Und das klingt alles schön, oder? Wo kommt also die brennende Hexe ins Bild? Die Feuer sind eine Art Scheiterhaufen, denn an diesem Abend werden die Hexen mitsamt ihrem Besen nach Bloksbjerg im Harz geschickt. Es handelt sich jedoch nicht um eine echte Hexe. Im Mittelalter wurden dadurch die Hexen abgewehrt.       Quelle: de.wikipedia.org Quelle:  cosmopolitan.com Quelle:  rove.me 


 Finnland   Gummistiefelweitwurf  Der Gummistiefelweitwurf ist eine Sportart, in der es gilt, einen Gummistiefel  möglichst  weit  zu  werfen. Der  Rekord  liegt  bei 68,03 Metern.         Vappu  Vappu ist in Finnland das Fest des Frühlings und der Studen-ten und symbolisiert deren Abschluss. Vappu ist ein gesetzli-cher Feiertag und findet jedes Jahr am 1. Mai statt.         Hobbyhorsing  ist  eine  Sportart  mit  Gymnastikelementen,  bei  der  Bewe-gungsabläufe  ähnlich derer  beim  Springreiten  oder  Dressur teilweise in  Parcours nachgestellt werden,  ohne dass echte Pferde zum Einsatz kommen. Stattdessen benutzen die Teil-nehmer überwiegend selbst gefertigte Steckenpferde.         Palmsonntag  Am Palmsonntag, dem Sonntag vor Ostern beginnt die soge-nannte Stille Woche in Finnland. An diesem Tag verkleiden sich die Kinder als Osterhexen und ziehen durch ihren Hei-matort.  Danach  bekommt  jedes  Familienmitglied  einen leichten Hieb mit einer Birkenrute verpasst, um an den Ein-zug Jesus‘ zu erinnern.    Quelle:  dfg-hessen.de Quelle:  blogs.aalto.fi Quelle:  schwarzwaelder-bote.de Quelle:  finland.fi 


 Norwegen  Nordlicht Festival  Das Nordlichtfestival im nordnorwegischen Tromsø läutet nach fast zwei Monaten, in denen es die Sonne nicht oder nur  kurze  Zeit  über  den  Horizont  schafft,  die  längeren Tage wieder ein. Es wird Ende Januar gefeiert, wo man an diesen Tagen die berühmten Nordlichter sehen kann. Das Festival bietet auch musikalische Aufführungen mit klassi-scher, modernder und Jazz Musik. All das findet in der Na-tur umgeben von Fjords statt.     Oslo-Marathon Dieser  jährlich  abgehaltene  Marathon  findet zwischen Ende September und Anfang Okto-ber  statt.  Es  umfasst  vier  Kategorien:  Mara-thon, Halbmarathon, 10 und 3 Kilometer. Ei-nige  von  ihnen  gehen  durch  die  ganze  Stadt und es kann jeder teilnehmen. Quelle:  runagain.com   Nationalfeiertag  Das  ist  der  Feiertag  der  norwegischen  Verfassung  und  das größte Nationalfest des Landes. Die Einheimischen tragen die traditionelle  Bekleidung  Bunad,  und  in  einigen  Städten  wie Oslo gibt es Paraden, Reden und es werden Kronen an die be-deutendsten  Monumente  der  Stadt  angebracht.  Außerdem wird dieser Tag gefeiert, indem die Norweger das traditionelle Essen kochen.     Elchjagd  Das  weitläufige  skandinavische  Land  Norwegen  beheimatet heute noch ca. 200.000  Elche. Mitte September beginnt die Elchjagd und  geht  bis  kurz  vor  Weihnachten.  Zu  dieser  Zeit sollten  Sie  sich  als  Wanderer  oder  Naturbeobachter in  gut sichtbaren Farben kleiden, damit Leib und Leben keinerlei Ge-fahr droht.    Quelle:  studienreisen.de Quelle:  norway-fjordhytter.de Quelle:  mim.p7s1.io 


 Schweden Walpurgisnacht  Die Walpurgisnacht findet in Schweden traditionell am 30. April statt. Auf schwedisch nennt man dieses Fest „Valborgsmässoafton" oder kurz "Valborg". Der Name kommt von der heiligen Walpurga, die im 8. Jahr-hundert  lebte  und  wirkte.  Es  wird  ein  großes  Feuer  gemacht  und  die Leute bringen Würstchen mit, die sie dann gemeinsam verspeisen.      Mittsommar  Der Mittsommer findet am längsten Tag des Jahres statt. Dabei ha-ben Groß und Klein viel Spaß. Stelle Dir nur mal das Tanzlied Små grodorna vor, es handelt von einem Frosch und die Tänzer machen beim Tanzen die typischen Bewegungen des Frosches nach!      Lucia  Zum Luciafest,  am 13.  Dezember,  setzen  sich  ein paar Schwedinnen Kerzenhalter auf den Kopf und schrei-ten  mit  ihrer  andächtig  singenden  Clique  in  gleitendem Gang durch die Kirche (luciatåg). Eine nette Einstimmung zur Weihnachtszeit, dieses Fest des Lichtes. Man sollte un-bedingt  an  diesem  Tag lussebullar oder  auch  ge-nannt lussekatter (Lucia Katzen) essen. Das ist ein traditi-onell schwedisches Gebäck. So ähnlich wie ein Weckmann, bloß in S-Form.     Julfest   God Jul! Das wünscht man sich an Weihnachten. Das Jul-fest, auch Lichterfest genannt, wird vom 21. Dezember bis zum 1. Jänner mit der Familie gefeiert. Das Symbol ist der Julbock.        Quelle:  spiegel.de Quelle:  reisefeder.de Quelle:  mdr.de Quelle:  viking-sons.de 


 Traditionen der Aborigines  Die Aborigines leben seit ca. 50 000 Jahren in Australien.  Die  meisten  im  „Northern  Terri-tory“,  dem  am  wenigsten  besiedelten  Bun-desland.  Rund  464.000  Aborigines  leben  in Städten und passten sich an eine moderne Le-bensweise an. Jedoch bekennen sich nur noch ein  paar  wenige  zum  traditionellen  Gauben, denn die Meisten sind heute zum Christlichen Glauben konvertiert.     Traumzeit  Die Traumzeit ist eine Parallelwelt, mit der die Aborigi-nes  Zusammenhänge  in  der  realen  Welt  zu  verstehen und in Ihrem Handeln und Ihren Umgang mit der Natur zu  reflektieren.  Die  Traumzeit-Legenden  handeln  von der universellen, raum- und zeitlosen Welt. Dieses all-umfassende spirituelle  Gewebe erklärt  somit,  wie  alles entstanden ist, und begründet die ungeschriebenen Ge-setze, nach denen die Aborigines leben. Die Ereignisse der Traumzeit manifestieren sich nach ihrem Glauben in Landmarken wie Felsen, Quellen und anderen Naturerscheinungen.  Regenbogenschlange   In  der  Mythologie  ist  die  Regenbogenschlange  ein Schöpfungsgott. Sie wird mit dem Wasser in Verbindung gebracht und lebt im Ozean und durch ihre Bewegungen entstehen  Wellen.  Sie  kämpft  ständig  mit  der  Sonne, dadurch  entsteht  Regen.  Außerdem  ist  sie  mit  dem Wind  verfeinert.  Die  Regenbogenschlange  ist  ein freundlicher Gott, der die Ureinwohner Australiens be-schützte, doch die Ungerechten verfolgte sie, es konnte vorkommen, dass Verbrecher, die am Wasser vorbeigin-gen,  von  ihr  gefressen  wurden.  Die  Regenbogen-schlange formte Berge und Täler und ist Hüterin des in der Wüste so wichtigen Wassers.   Didgeridoo   Dieses  bis  2,5  Meter  lange  Instrument  aus  Bambus  soll  die Vibrationen nachempfinden, die die Schlange auslöste, als sie bei  ihrem  Weg  aus  dem  Meer  die  Landschaft  Australiens formte. Die Entstehung ist unbekannt, jedoch gibt es dieses Instrument seit ca. 3000 Jahren, da es schon in Felsmalereien verewigt wurde. Außerdem ist es möglich alle Tierlaute nach-zuempfinden.    Quelle:  planet-wissen.de Quelle: swr.de Quelle:  at.pinterest.com Quelle:  pacific-travel-house.com 


 Wandmalerei  Die Bilder der Aborigines sind Ausdruck eines Gedankens, der 50 000 Jahre alten Kulturtradi-tion. Die Vorfahren hofften, durch das Bema-len  von  Wänden  und  sich  selbst  mit  ihrem übernatürlichen  Ahnenwesen  in  Kontakt  zu treten.             Humpy  Traditionelle Häuser der Aborigines haben ver-schiedene  Formen,  je  nach  den  klimatischen Bedingungen und den verfügbaren Materialien der Region. In einigen Gebieten bauen die Abo-rigines  runde  oder  ovale  Hütten  aus  natürli-chen  Materialien  wie  Holz,  Gras  und  Erde. Diese  traditionellen  Häuser  bieten  Schutz  vor den  Elementen  und  sind  oft  so  konstruiert, dass sie sich gut in die umgebende Landschaft einfügen.    Quelle: wayfair.de Quelle: stock.adobe.com 


 Newroz    Mit Newroz begrüßen viele Aleviten sowie auch Schiiten und Kurden den Frühling, das Licht der länger werdenden Tage und die Wiederbelebung der Natur. Auch den Geburtstag des Heiligen Ali  feiern  Alevitinnen  und  Aleviten  an  diesem  Tag.  Denn  er  verkörpert  für  sie  das  göttliche Licht.    In der alevitischen Lehre ist der 21. März ein ganz besonderer Tag. Die kalte Jahreszeit geht zu Ende, der Frühling beginnt und die Natur erwacht zu neuem Leben. Die Nächte werden jetzt wieder kürzer und die Tage bleiben länger hell.   Am Newroz-Tag geht es daher in vielen Cem-Häusern trubelig zu, denn ein großer Teil der Ge-meinde möchte die feierliche Zeremonie nicht versäumen. Alle gemeinsam hören zuerst die Andacht, im Anschluss Vorträge der Newroz-Dichtungen und sprechen dann die Fürbitten.   Manche Alevitinnen und Aleviten fasten an diesem Tag. Viele beschenken Nachbarinnen und Nachbarn, Freundinnen und Freunde.   Das zunehmende Licht spielt schon in der Schöpfungsgeschichte eine große Rolle. Ohne Licht gäbe es kein Leben auf der Welt. Daher verehren Alevitinnen und Aleviten es sehr - auch im übertragenen Sinn als Zeichen für Ewigkeit und Erkenntnis.   In ihren Versammlungen zünden sie daher stets Kerzen an, und zwar immer drei, fünf, sieben oder zwölf. Die Flamme zünden sie nicht einfach an und blasen sie später aus. Stattdessen "er-wecken" sie das Licht und bringen es später zwischen Daumen und Zeigefinger „zur Ruhe“. Die-ses Ritual heißt Delil. Das bedeutet „der Beweis“ und meint die Erhellung des Verstandes oder die Erkenntnis.   Quelle: anfdeutsch.com 


 Karneval in Köln   In kölscher Mundart nennt man den Karneval auch Fastelovend. Der Straßenkarneval in Köln ist ein einzigartiges rheinisches Volksfest, das Jahr für Jahr Millionen Menschen in seinen Bann zieht. Wer zur langjährigen Tradition des Bützens und Schunkelns anrückt, ist in der Karnevals-hochburg Köln mit ihren 480 Karnevalsvereinen bestens aufgehoben. An Weiberfastnacht be-ginnt der Straßenkarneval in Köln. In der Session 2024 ist das der 8. Februar. Der Straßenkar-neval dauert fünf Tage bis zum Veilchendienstag, am 13. Februar. Der Höhepunkt dieses närri-schen Treibens ist der Rosenmontag (12. Februar 2024), an dem der größte und farbenpräch-tigste Karnevalszug Deutschlands durch die Kölner Innenstadt zieht. Was für eine Bedeutung hat der Karneval für die Kölner? Eine Auszeit vom Alltag nahm man sich in Köln schon vor 2000 Jahren  - hier liegt eine der Wurzeln des heutigen Karnevals. Damals hieß Köln noch Colonia Claudia Ara Agrippinensium. In der von den Römern gegründeten Stadt feierte man wie überall im Römischen Reich das Fest der Saturnalien zu Ehren des Gottes Saturn. Eine Besonderheit im Kölner Karneval stellt zweifelsfrei das Kölner Dreigestirn dar. Als Einheit aus dem Helden Prinz Karneval,  der  Kölner  Jungfrau  und  dem  Kölner  Bauer  existiert  das  Dreigestirn  seit  dem  Jahr 1870. Aber erst seit 1938 wird es auch so bezeichnet. Wenn die Jecke beuim Karnevalumzug ,,Kamelle“  rufen,  sind  damit  ganz  einfach  Sü-ßigkeiten  gemeint.  Und  zwar  nicht,  wie  der Name  vermuten  lässt,  nur  Karamellbonbons, sondern  alles,  von  Schokolade  über  Bonbons bis Gummibärchen, die von den Wagen gewor-fen werden. Im Kölner Karneval werden über-all Bützje verteilt. Gemeint sind damit  – ganz einfach – Küsschen. Meist auf die Wange.   Zu Karneval ist das Bützen überall und auch bei Fremden  erlaubt,  natürlich  im  gegenseitigen Einverständnis.  Bützen  ist  eine  rein  freund-schaftliche  Geste  und  verpflichtet  zu  nichts. Zuletzt noch die „Strüßjer“ sie  sind kleine Blu-mensträuße,  die  bei  Karnevalsumzügen  von Fest-  und  Prunkwagen  geworfen  oder  von Fußgruppen verteilt werden.   Gerne nutzen die Kölner das Verteilen der Blumen als kleinen Annäherungsversuch gegenüber anderen Jecken, indem die Blumen nur gegen Bützje ihren Besitzer wechseln. Die Nubbelver-brennung markiert das Ende der Karnevalssession und findet am Veilchendienstag in der Nacht vor Aschermittwoch statt. Dabei wird eine Strohpuppe, der sogenannte „Nubbel“, verbrannt. Er  symbolisiert  die  Sünden  und  das  Unwesen,  das  während  der  närrischen  Zeit  begangen wurde.   Die wichtigsten Termine der Session    Saisonbeginn: Montag, 11.11.2024  Weiberfastnacht: Donnerstag, 27.02.2025  Karnevalsfreitag: Freitag, 28.02.2025  Karnevalssamstag: Samstag, 01.03.2025  Karnevalssonntag: Sonntag, 02.03.2025  Rosenmontag: Montag, 03.03.2025  Veilchendienstag: Dienstag, 04.03.2025  Aschermittwoch: Mittwoch, 05.03.2025    Quelle: koeln.de Quelle: alamy.de 


 Silvester    Als Silvester wird in einigen europäischen Sprachen der 31. Dezember, der letzte Tag des Jahres im  gregorianischen  Kalender,  bezeichnet.   Als  größte  Silvesterveranstaltung  Österreichs  hat man da aber auch gewisse Erwartungen zu erfüllen, besonders nach der pandemiebedingten Pause in den Vorjahren. Hunderttausende Menschen fei-ern am 31. Dezember 2023 von 14 Uhr bis 2 Uhr nachts. Zu  Silvester  gehören  natürlich  auch  Böller.  Doch  von Sandra Mathelitsch, stv. Leiterin des Digitalmanagament, kam  eine  Reaktion:   ,,Tier,  Mensch  und  Umwelt  zuliebe sollen  nur  die  Sektkorken  knallen.“   Trotz  der  Reaktion wurden Raketen, Knallfrösche, Fontänen und andere ähn-liche Feuerwerkskörper in Österreich außerhalb von Orts-gebieten erlaubt. Natürlich feiert jede Kultur Silvester an-ders, hunderte Millionen Menschen feiern an Silvester gar nicht ins neue Jahr, sondern zu einem anderen Zeitpunkt. Und auch die Bräuche unterscheiden sich stark.    Was sind typische Silvesterbräuche in Österreich? Natür-lich ein Feuerwerk steigen zu lassen. Keine Silvester-Tradi-tion ist so verbreitet wie das Feuerwerk. Beim Feiern von Silvester in Österreich gehört es zum Jahreswechsel dazu. Der Brauch geht auf germanische Ursprünge zurück, in de-nen zur Jahreswende mit großem Lärm böse Geister und Dämonen  vertrieben  wurden.  Das  erste  wirkliche  Feuer-werk wird auf das Jahr 1506 datiert, welches Maximilian I. während des Reichstags zu Konstanz über dem Bodensee entzünden ließ.  Auch sehr beliebt und verbreitet ist es, an Silvester  Blei  zu  gießen.  Genau  genommen  muss  dies  seit  2018  allerdings  korrekterweise „Wachs gießen“ genannt werden. Da Silvester im Zeichen des Glückes steht, könnt ihr euren Mitmenschen eine Portion Glück wünschen.   Zu einem geselligen Silvesterabend darf auf kei-nen  Fall  die  passende  kulinarische  Begleitung fehlen. So zählen zum traditionellen Silvesteres-sen vor allem Raclette & Fondue, Linsensuppe & Sauerkraut und Silvesterkrapfen. Der Jahres-wechsel  und  die  Vorfreude  auf  ein  neues  Jahr sind Gründe, zu feiern, weshalb eines natürlich nicht fehlen sollte: die richtigen Getränke zum Anstoßen. Um auch hier das fröhliche Beisam-mensein  zu  zelebrieren, eignen  sich  Feuerzan-genbowle oder Punsch hervorragend.      Quelle: printplanet.de Quelle: vorarlberg.orf.at Quelle: lecker.de 


 Jungbauern/Landjugend Karrösten    Die  Landjugend  ist  ein  Verein,  der  sich  besonders  im Dorf für die Interessen und Aktivitäten von jungen Men-schen, und für das Beibehalten von Tradition einsetzt. Unser Verein bietet jungen Menschen in Karrösten eine Plattform,  um  sich  zu  engagieren,  soziale  Kontakte  zu knüpfen und ihre Fähigkeiten zu entwickeln.     Unser Verein prägt das Dorfleben essenziell, in dem wir über  das  ganze  Jahr  Veranstaltungen  organisieren  und andere Vereine bei ihren Veranstaltungen unterstützen. Wir organisieren z.B. das alljährliche Erntedankfest, bei dem  wir  die  Kirche  traditionell  mit  Gaben  schmücken und anschließend im Veranstaltungszentrum in Karrös-ten  ein kleines Fest mit traditioneller Musik, Speis und Trank veranstalten.      In der Vorweihnachtszeit organisieren wir einen festlichen Adventsbasar. Dort erwarten euch liebevoll gestaltete Stände mit handgemachten Gegenständen. Der Höhepunkt des Abends ist der Nikolaus, der die Kinder besucht und ihnen eine süße Überraschung mitbringt. Im Anschluss ziehen die Krampusse ein und treiben ihr Unwesen.     Weiters organisieren wir immer am dritten Adventsonntag eine Seniorenweihnachtsfeier.  Es  war  ein  Ereignis,  das  nicht  nur festliche Freude, sondern auch ein Gefühl der Verbundenheit zwischen den Generationen brachte. Das Veranstaltungszent-rum  erstrahlte  in  festlichem  Glanz,  als  die  Senioren  und  ihre Gäste  von  den  Jungbauern  herzlich  empfangen  wurden.  Wir umrahmten  die  Feier  mit  traditioneller  Weihnachtsmusik.  Es war eine Gelegenheit für die Senioren, um sich zu treffen und Erinnerungen auszutauschen und die  Gemeinschaft zu genie-ßen.    Quelle: instagram.com   


 Die Leidenschaft der Musikkapellen    Die Musikkapelle ist ein essenzieller Bestandteil jeder Gemeinde. Ihren Ursprung findet die Mu-sikkapelle im 19. Jahrhundert. Damals wie heute begleitet die Musikkapelle Prozessionen und veranstaltet Konzerte. In Tirol gibt es laut dem Blasmusikverband Tirol 303 Musikkapellen mit ca. 15.650 Mitgliedern, die auf 19 Musikbezirke aufgeteilt sind.     Auch in der Kirche spielt die Musikkapelle eine wesentliche Rolle. Der Höhepunkt eines jeden Musikjahres ist die Cäcilien-Messe. Die heilige Cäcilia von Rom ist die Schutzpatronin aller Mu-sikantinnen und Musikanten.   An diesem Wochenende geht die gesamte Musikkapelle in die Kirche. Die Messe wird entweder von einem Ensemble oder der gesamten Kapelle musikalisch umrahmt. Danach wird ausgiebig gefeiert.     Bei Prozessionen marschiert die Musikkapelle an erster Stelle und leitet den Umzug durch die Gemeinde. Die wichtigste Prozession eines Musikjahres ist meistens der Kirchtag, der am Na-menstag des Kirchenpatrons der Gemeinde ist. An diesem Tag ziehen alle Vereine mit der zivi-len Bevölkerung durch die Straßen und Gassen.     Ein weiteres wichtiges Ereignis ist das Frühjahrskonzert, beziehungsweise das Muttertagskon-zert,  das  jedes  Jahr,  je  nach  Ortschaft,  zwischen  Anfang  April  und  Mitte  Mai  stattfindet.  Im Sommer veranstaltet die Musikkapelle meist am Freitag jede Woche ein Platzkonzert. Dort wer-den größtenteils traditionelle Stücke aufgeführt.    Die  Kameradschaft  ist  ebenfalls  ein  bedeutungsvoller  Teil  des  Musikantenlebens.  Nicht  nur nach den Proben, sondern auch sonst treffen sich die Musikantinnen und Musikanten gerne im Probelokal. Außerdem werden regelmäßig Kameradschaftsabende und Ausflüge veranstaltet, um die Gemeinschaft zu stärken.     Musik  verbindet  verschiedenste  Ge-sellschaftsschichten,  ob  einfache Bauern  oder  studierte  Rechtsan-wälte,  14-jährige  Schülerinnen  und Schüler  oder  75-jähriger  Großvater, das  gemeinsame  Musizieren  fördert die  Gesellschaft  und  die  Gemein-schaft.     Quelle: Musikkapelle Imst    


 Feuerwehr Was ist die Feuerwehr?  Die  Feuerwehr  ist  eine  Organisation  von  Menschen.  Ihre  Mitglieder  ver-pflichten sich, bei Bränden, Unfällen und Naturkatastrophen Menschenle-ben zu retten. Wie die Polizei gehört sie zum öffentlichen Dienst, das heißt, sie wird von Staat oder Gemeinde bezahlt.  Arten einer Feuerwehr  Jeder darf ihre Dienste in Anspruch nehmen. Es gibt aber auch freiwillige Feuerwehren. Ihre Mitglieder haben einen anderen Beruf und arbeiten bei Bedarf als Feuerwehrleute. Sie werden meistens nicht dafür bezahlt.  Was muss man machen, wenn man den Notruf wählt? Die Notrufnummer ist immer 112. Beim Notruf muss man sagen, wo man ist, was passiert ist und wie viele Menschen in Gefahr sind. Die Feuerwehrleute werden dann in der Feuerwache alarmiert und rücken mit einem Löschzug oder einem Rettungswagen an, je nachdem, was für eine Art Notfall gerade da ist. In der Stadt brauchen Feuerwehr und Rettungswagen nur etwa zehn Minuten zum Unfallort. Auf dem Land ist es ein bisschen mehr, weil die Entfernungen größer sind.  Quelle: https://klexikon.zum.de/wiki/Feuerwehr                  Für den Inhalt verantwortlich: Redaktionsteam InSight    Alle Zeichnungen, sowie das Layout wurden von Schülerinnen und Schülern des  IMST-Kurses „Online-Schülerzeitung“ gestaltet | Fotos wie angegeben | HAK/HAS Imst    Rückmeldungen & Wünsche an: insight.redaktion@gmail.com    Quelle: webshop.n.feuerwehr.gv.at