Edith Rohr




Mit 13 Jahren wurde Hema ungewollt schwanger. Ihr Vater hat sie verstoßen, obwohl es sein bester Freund und Nachbar war, der sie vergewaltigt hat. Die Schule abgebrochen, mit 14 Jah-ren alleinerziehende Mutter.   Die ersten Jahre waren schlimm, sagt Hema. Als Tagelöhnerin bin ich noch vor Sonnenaufgang aufgestanden und habe nach einem  Job  gesucht.  Oft  habe  ich  nichts  bekommen  und  dann hatte  ich  nichts  für  mich  und  nichts  für  meine  kleine  Tochter zu  essen.  Jetzt  geht  es  mir  etwas  besser.  Ich  habe  eine  feste Arbeitsstelle gefunden, bei der ich  jeden Tag etwas  verdiene. Es ist nicht sehr viel Geld aber ich darf jeden Abend etwas Es-sen  für  mich  und  mein  Kind  mit  nachhause  nehmen.  Ich  bin froh,  dass  ich  meiner  kleinen  Tochter  wenigstens  etwas  zu essen geben kann.   Hema, mit 13 ungewollt schwanger.  Als Tagelöhnerin hat sie oft  nicht genug Geld um sich und ihre kleine Tochter zu ernähren.   Ohne Schulbildung, ohne Beruf enden die meisten Mädchen als billige  Haushaltshilfe.  Bis zu 10 Stunden täglich putzen und waschen sie für einen Hungerlohn. Die Notlage der Mädchen wird oft schamlos ausgenutzt.   Naomi teilt sich eine Schlafstätte mit drei weiteren Mädchen. Zur Arbeit geht sie zu Fuß um Geld zu sparen. Oft sind es mehr als zwei Stunden Fußmarsch.   Nur wenn ich zu müde zum Laufen bin, leiste ich mir einen Bus zur Heimfahrt, sagt Naomi. Dann bleibt mir noch weniger Geld zum Essen übrig.   Mädchen  und junge Frauen wie Hema und Naomi gibt es viele. Deshalb haben wir in diesem Jahr über unser   Jugend Berufsförderprogramm Ausbildungen im handwerklichen Bereich gefördert.  


Mit großen Defiziten aus der absolvierten Schul-zeit,  gibt  es  keine  Möglichkeit  für  die  Mädchen und  jungen  Frauen  den  Schulabschluss  nachzu-holen.   Eine  Möglichkeit,  um  nicht  den  Rest  ihres  Le-bens als Tagelöhner zu verbringen, ist die Ausbil-dung  in  einem  Handwerk.  Als  Friseurin  werden sie  zwar  nicht  reich,  aber  sie  können  damit durchaus  einen  bescheidenen  Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder erwirtschaften. Ein Fun-ken Hoffnung für die Mädchen und jungen Frau-en auf eine bessere Zukunft.   Eine duale Ausbildung gibt es nicht. Jede Berufs-ausbildung  muss  teuer  bezahlt  werden.  Die Mädchen  und  jungen  Frauen  kämpfen  ums Überleben,  Geld  für  eine  Ausbildung  ist  nicht vorhanden.   Um  so  mehr  freuen  wir  uns,  dass  es  uns  gelun-gen  ist,  zwanzig  Mädchen  und  junge  Frauen über  unser  Berufsförderprogramm  eine  Ausbil-dung zur Friseurin zu ermöglichen.   Unsere angehenden Friseurinnen sind mit großem Eifer dabei. Sie teilen sich  ein „Haar-model“,  die  kleine  Tochter    unserer  Teilnehmerin  Elizabeth,  die  nicht  b  esonders  be-geistert ist, dass gleich so viele Friseurinnen an ihr üben wollen.   Unter  den  strengen  Augen  der  Ausbilderin,  Madam  Agnes,  werden  die  ersten Schritte  am  „Life-Model“  geübt.  Hier  sollen  bunte  Haarsträhnen  mit  eingeflochten  Heute gibt es eine kleine Erfrischung und Cookies zwischendurch. Eine willkommene Abwechslung, die von den Mädchen dankbar angenommen wird.   Die  ersten  Schritte  müssen  am  Model  geübt  werden.  Es  ist sehr schwer gerade Linien zu ziehen, und dann die Haarteile einzuflechten.  


  Das  gerade  und  gleichmäßige  Ziehen  der  Linien  ist  nicht einfach.  Man  braucht  sehr  viel  Übung  darin.  Die  ersten Lernschritte  werden  deshalb  an  Kopfpuppen  vorgenom-men.  Auch  das  kunstvolle  Einflechten  der  verschiedenen Haarteile  ist  eine  Herausforderung  ,die  ebenfalls  Schritt für Schritt erlernt werden muss.   Die  gesamte  Ausbildungszeit  beträgt  12  Monate.  Erst  da-nach  sind  die  Schülerinnen  soweit  ihre  ersten  eigenen Kunden zufriedenstellend und mit  ganz eigenen und inte-ressanten Haarstilen bedienen zu können.   Je nach Form der gewünschten Frisur dauert das mo-dellieren eines Haarstiles zwischen 2 und 4 Stunden.  Das  Einflechten  von  Haarteilen  erfolgt  ganz  dicht  an der  Kopfhaut.  Für  die  Kundin  nicht  immer  ganz schmerzfrei,  was  aber  stoisch  ertragen  wird.    Die Haartracht  hält  etwa  6  Wochen.  Danach  muss  neu eingeflochten werden.   Die Friseurin erhält für ihre Arbeit zwischen  5 und 8 Euro.  Damit  kann  ein  bescheidener  Lebensunterhalt verdient  werden.  Was  aber  noch  mehr  zählt,  ist  das neu gewonnen Selbstvertrauen der  jungen Frauen.   Über unser Jugend-Berufsförderprogramm haben wir Hema und elf weitere Mädchen und junge Frauen in der Ausbildung zur Schneiderin.   Die Lebensgrundlage als Schneiderin ist stark gefährdet durch Billigware aus China und Second-Hand-Ware aus Europa. Um trotzdem eine Chance auf dem Markt zu haben lernen die Mädchen und jungen Frauen  nicht nur Kleidung zu nähen, sondern auch  Stoffspielsachen, Reisetaschen und Fußbälle, alles made in Kenia. Damit haben sie die Chance auf ein bescheidenes Einkommen.  Aber noch viel wichtiger ist das neu gewonnen Selbstvertrauen.  


Die Mädchen und jungen Frauen haben große Defizite aus der von ihnen  besuchten  Schulzeit.  Einen  Schulabschluss  nachzuholen  ist unmöglich.  Die  Ausbildung  zur  Schneiderin  gibt  ihnen  neues Selbstvertrauen.  Es  macht  sie  stolz  und  stärkt  ihr  Selbstbewusst-sein, endlich auch einen Abschluss zu haben.   Auf Grund der Marktsituation haben wir lange überlegt ob wir noch ein mal eine Ausbildung zur Schneiderin fördern sollen. Es ist aber die einzige Chance für die jungen Frauen neuen  Lebensmut  zu  schöpfen  und  die  Aussicht  auf  eine bessere Zukunft zu haben.   Besonders  freuen  wir  uns,  dass  es  uns  dieses  Jahr,  Dank  Ihrer Hilfe, wieder gelungen ist neun jungen Menschen eine medizini-sche Ausbildung zu ermöglichen.   Fünf  junge  Frauen  und  vier  junge  Männer  sind  im  November diesen Jahres in ihre drei-jährige Ausbildung zum Clinical Officer gestartet.   Der Clinical Officer ist ein medizinischer Beruf, der in der Ausbil-  dung  zwischen  Krankenschwester  und  Arzt  liegt.  Nach Ende der Ausbildung und bestandenem Examen können Clinical  Officer  sowohl  im  Krankenhaus  arbeiten  aber auch  eigenständige  Kleinpraxen    (Dispensary)  eröffnen und Patienten behandeln.   Gerade  in  ländlichen  Regionen  werden  Clinical  Officer und Dispensaries dringend benötigt.   


Wie  wichtig  Schulbildung  ist,  sehen  wir  immer  wieder  am Schicksal so vieler Jugendlicher, die keine Chance hatten in die Schule  zu  gehen  und  einen  Schulabschluss  zu  erlangen.    Die späteren  Erwachsenen  haben  keine  Möglichkeit  Elend  und Armut  zu  entkommen.    Sie  enden  als  Tagelöhner,  ohne  Zu-kunft.   Wir  danken  Ihnen  allen,  vor  allem  aber  unseren  Paten,  die Kindern nicht nur helfen in die Schule gehen zu können, son-dern auch eine  qualifizierte Schulbildung  zu absolvieren und einen guten Schulabschluss zu erreichen.   Mit diesem ersten wichtigen Schritt schaffen es die Kinder  den Teufelskreis aus Armut und Not zu durchbrechen.   Nachdem  im  vergangenen  Jahr  viele  unserer  Schüler  ihren Abschluss  gemacht  haben,  einige  davon  so  gut,  dass  sie  ein Stipendium  bekommen  haben,  konnten  wir  in  diesem  Jahr wieder  neue  Kinder  in  das  Grundschulprogramm  mit  aufneh-men.   Wir  haben  seit  Jahren  eine  vertrauensvolle  Zusammenarbeit mit dem Children Rescue Center in Lucky Summer, einem Slum in  Nord-Osten  von  Nairobi.  Die  neu  aufgenommen  Kinder  für das  Grundschulprogramm  kommen  hauptsächlich  aus  diesem Gebiet.   Die Kinder leben in unvorstellbaren Verhältnissen. Kleine, win-zige Zimmer ohne Fenster, ohne Wasser und häufig auch ohne Strom.  Bis  zu  acht  Menschen  teilen  sich  oft  einen  Raum.  Die hygienischen  Verhältnisse  sind  eine  Katastrophe.  Immer  wie-der  kommt  es  zum  Ausbruch  von  Krankheiten  und  Wurmbe-fall.   Insgesamt  hat  Planet  Children  in  2019  über  300  Kinder  im Grundschulprogramm  unterstützt.  Davon  sind  55  Kinder  im Komplett-Förderprogramm. Alle anderen Kinder wurden durch Schulmaterial,  Uniformen,  Schulbücher,  Schulspeisung,  Trans-port und medizinischer Hilfestellung gefördert.  


Ein wichtiger Bestandteil im Schulprogramm ist die Schul-speisung. Für viele der Kinder ist es oft die einzige warme Mahlzeit, manchmal sogar die einzige Mahlzeit, des Tages.   Für unsere Kleinsten gibt es  zusätzlich Uji zum Frühstück. Uji  ist  ein  Hirsebrei  mit  Milch  und  mit  etwas  Zucker  ge-süßt. Die Kinder sind ganz wild darauf und es macht Freu-de ihnen beim Frühstück zuzusehen.   Insgesamt hat Planet Children in 2019 mit  ca. 3.500 kg an Reis, Bohnen, Mais, Hirse und natürlich noch extra Frisch-gemüse, Zucker und Milch, die Schulspeisung für über 300 Kinder unterstützt.  Auf  dem  Grundstück  des  Children  Rescue  Centers  gibt  es ein freies Gelände. Bereits im letzten Jahr wollten wir dort zusammen mit der Schule Gemüse anbauen. Leider hatten wir in 2018 keine Reserven mehr dafür übrig. Aber in 2019 hat  es  geklappt  und  zusammen  mit  der  Schulleitung  und den Schülern wurde der erste Teil des Geländes in ein Ge-müsebeet  umgewandelt.  Als  erstes  wurde  Sukumawiki angebaut.  Ein  Spinat  ähnliches  Gemüse,  mit  vielen  Bitt-erstoffen.  Sehr  nahrhaft  und  gesund.  Große  wie  Kleine lieben das Gemüse, trotz des etwas bitteren Geschmacks.   Für viele Kinder ist die Schulspeisung oft die einzige Mahlzeit des Tages. Die Kleinsten erhalten zusätzlich Uji, ein Frühstück aus Hirsebrei.   Insgesamt hat Planet Children in 2019 die Schulspeisung mit ca. 3.500 kg an Reis, Bohnen, Mais und Hirse, für über 300 Schulkinder unterstützt.   Der Schuldirektor freut sich so über den neu angelegten Schulgemüse-garten, dass er auch gerne mal selbst den Wasserschlauch in die Hand nimmt.   Wer dem Teufelskreis der Armut entkommen will braucht einen Beruf. Ein duales Ausbildungssystem gibt es nicht in Afrika. Der Weg zum Beruf geht nur über den Besuch einer weiterführenden Schule.  Erst mit Abschluss der Seconda-ry  ist  es  den  Jugendlichen  möglich  über  ein  Polytechni-kum, ein College oder eine Universität, einen Beruf zu ler-nen.   Durch Ihre Hilfe war es uns möglich 35 Jugendlichen eine Komplett-Förderung in 2019 zu ermöglichen. Ca. 50 weite-re Jugendliche konnten wir zumindest mit dem notwendi-gen Schulmaterial und Schulbüchern ausstatten. Eine gro-ße  Hilfe  auf  dem  Weg  für  einen  guten  Abschluss,  der  so dringend gebraucht wird.  


In diesem Jahr haben wir die Abschlussklassen Form 3 und Form  4  der  Tortola  Highschool  komplett  mit  Schulbüchern ausgestattet,  sowie  weitere  50  Schüler  der  Secondary  mit entsprechendem  Schulmaterial  und  Schulbücher  unter-stützt.   Eigene  Schulbücher  sind  für  jedes  Kind  in  jeder  Schulstufe wichtig. Aber gerade die Schüler der Abschlussklasse brau-chen dringend Unterstützung, vor allem auch durch eigene Schulbücher, wenn sie einen guten Abschluss schaffen wol-len. Nur über einen guten Abschluss haben sie die Chance auf eine spätere Berufsausbildung.  Mit Klassengrößen von über 60 Kindern, ohne Schulmaterial für die Kinder und teilweiser schlechter eigener Ausbildung, stoßen Lehrer sehr schnell an ihre Grenzen.   In 2019 haben wir 25 Lehrkräften die Chance zur Weiterbil-dung und weiteren Qualifikation ermöglicht. Geschult wurde im Lernpädagogischen Bereich aber auch in Kinder– und Ju-gendpsychologie. Die meisten Lehrer sind täglich konfrontiert mit Gewalt gegen Kinder und brauchen eine gute psychologi-sche Wissensbasis um helfend eingreifen zu können.   In 2019 konnten  über  300 Kinder durch unser Schulpro-gramm  mit  Schulspeisung,  Schulmaterial  und  medizini-scher Hilfestellung gefördert und unterstützt werden.   55  Kinder  wurden  im  Komplett-Förderprogramm  Grund-schule und 35 Jugendliche im Komplett-Förderprogramm der weiterführenden Schulen unterstützt.    Das ist ein wunderbarer Erfolg, dank Ihrer Hilfe!  Aber immer noch gibt es viel zu viele Kinder, die nicht in die  Schule  gehen  können.  Statt  dessen  arbeiten  sie  auf den  Feldern,  sammeln  Holz  oder  suchen  auf  Müllkippen nach verwertbaren, um ihre Familien zu unterstützen.  Für  diese  Kinder  bitten  wir  Sie  auch  weiterhin  um  Ihre Hilfe!   Vielen Dank! 




In  Ihemalo,  eine  Dorfregion  im  Nordwesten  Tansanias,  war-ten  die  Kinder  sehnlichst  darauf,  dass  ihre  neue  Schule  end-lich  fertig  wird.  Derzeit  laufen  viele  der  Kinder  über  zwei Stunden, bis sie endlich die Schule erreicht haben. Ein weite-rer  Punkt,  warum  Planet  Children  den  Schulbau  in  Ihemalo gerne  unterstützt  hat,  ist  die  Überlastung  der  alten  Schule. Gerade in den Anfängerklassen befinden sich über 100 Kinder in  einer  Klasse.  Bis  zu  vier  Kinder  drängeln  sich  auf  einer Schulbank, die eigentlich für zwei Kinder gedacht ist.     Bis  auf  einen  Klassenraum  ist  der  Robau  bereits  fertig.  In diesem  Jahr  sind  die  Toiletten  für  die  Kinder  dazugekom-men. Jetzt  geht  es an den Innenausbau, Betonboden, Fens-ter und Türen.   Die Fertigstellung pro Klassenraum, inklusive 20 Schulbänke für die Kinder, kostet ca. 1.800 €.  Wir  hoffen,  dass  wir  im  Frühjahr  2020  mit  den  ersten  zwei Klassen die Schuleröffnung feiern können.    


Im  Sommer  2018  hat  Planet-Children  zusammen  mit  den Dorfältesten aus Ihemalo das Projekt „Bäume für Umwelt und Bildung“ besprochen und umgesetzt.   Dazu wurde 1 acre Land (ca.  5.000 qm) für 10  Jahre gepach-tet. Die Pacht pro Jahr beläuft sich auf ca. 200 Euro.   Auf  zwei  Dritteln  des  Landes  wurden  Bäume  zur  wirtschaftli-chen  Nutzung  angepflanzt.  Das  verbleibende  Drittel  und  zwi-schen den Bäumen dient  der sofortigen Nutzung für den Ge-müseanbau der am Projekt beteiligten Familien.   Emilia mit ihren vier Kindern ist eine der Familien, die für das Baumprojekt ausgewählt wurden. Hier im Bild mit Großmutter Naomi, Emilia (32J), der ältesten Tochter Periz (14J), Tomtom (12J), Enoch (4J) und Nasoro (8J).   Die  Bäume  gehören  den  Kindern.  Sie  sind  deren  Pate.  Der spätere Holzertrag aus den Bäumen ist die finanzielle Basis der beteiligten Kinder für deren Berufsausbildung.   Anschließend  wird  das  Land  mit  bodenerneuernden  Pflan-zen  angesät  und  darf  sich  für  mindestens  zwei  Jahre  erho-len.   Welche Familien an dem Projekt beteiligt sein dürfen wurde von  der  gesamten  Dorfgemeinschaft,  unter  Leitung  der Dorfältesten, getroffen.   Ausgewählt  wurden  sieben  Frauen,  alleinstehende  Mütter mit insgesamt 20 Kindern, die kein eigenes Land besitzen.   Angepflanzt wurde Ende Oktober 2018, mit Beginn der Regenzeit. Aber  auch da war es schon so, dass sehr wenig Regen gefallen ist. Wir haben einen Brun-nen  schlagen  lassen,  um  die  Setzlinge  und  das  angepflanzte  Gemüse  bewäs-sern zu können. Die Kinder, mit Hilfe der Erwachsenen, haben die Bäumchen mit viel Engagement gepflegt und bewässert. Die Setzlinge sind auch sehr gut angewachsen.  


In  Tansania  gibt  es  zwei  Regenzeiten.  Die  kurze  Regenzeit geht von Mitte Oktober bis Mitte Dezember. Das ist die Zeit der ersten Aussaat, im Hinblick auf die wenige Monate spä-ter  einsetzende  lange  Regenzeit.  Die  lange  Regenzeit  geht von Mitte/Ende Februar bis etwa Mitte/Ende Juni. In dieser Zeit sammeln Pflanzen und Bäume die Kraft, um die heißen Monate gut überstehen zu können.   Bereits die kurze Regenzeit, Ende 2018, war mit sehr wenig Regen gesegnet. Aber dann ist auch noch die lange Regen-zeit  so  gut  wie  ausgefallen.  Es  gab  nur  wenige  Tage,  mit wenig Regen. Die angesetzten Bäumchen und auch das ge-pflanzte  Gemüse  mussten  bewässert  werden.  Sehr  bald schon ist das Wasser im Brunnen ausgegangen und die ers-ten Bäumchen und auch die gepflanzte Baumwolle und die Süßkartoffeln sind verdorrt.    Damit nicht alles verloren ist, lassen wir einen zweiten Brun-nen schlagen. Die Wasserqualität ist leider nicht als Trink-wasser geeignet. Aber für die Bewässerung der Pflanzen war jetzt wieder ausreichend Wasser vorhanden.   Dank  der  Unterstützung  des  ganzen  Dorfes  konnte  eine ausreichende  Bewässerung  der  Bäumchen  und  Gemüse-pflanzen  gewährleistet  werden.  Dadurch  sind  viele  der Bäumchen  gerettet  worden.  Die  Kinder  waren  natürlich über die verdorrten Bäumchen sehr traurig. Deshalb haben wir etwa 200 Bäumchen nachgepflanzt.   Durch  die  ausgebliebene  lange  Regenzeit  sind  viele  der  gepflanzten  Bäum-chen verdorrt.   Damit nicht alles verloren geht, haben wir einen zweiten Brunnen schlagen lassen.   Das Brunnenwasser erfüllt nicht die Qualität für Trinkwasser aber es liefert genug Wasser für die Bewässerung.   Durch  die  gemeinsame  Kraftanstrengung  aller  Dorfbewohner  ,  mussten letzten Endes nur etwa 200 Bäumchen nachgepflanzt werden.   Für die Kinder war es besonders wichtig, dass wir „ihre“ Bäumchen nach-gepflanzt haben.  


Beide Eltern sind gestorben. Die älteren Geschwister übernehmen  die  Rolle  der  Eltern,  damit  die  Ge-schwister  zusammenbleiben  können.  Die  älteren Geschwister sind selbst noch Jugendliche. Sie haben die Schule abgebrochen, um die jüngeren Geschwis-ter  versorgen  zu  können.   Ohne  Schulabschluss  und ohne Berufsausbildung versuchen sie als Tagelöhner die kleinen Familien über die Runden zu bringen.   Die Not dieser Familien ist groß. Als Tagelöhner verdienen sie oft nicht einmal genug für ein tägliches Essen.   Wir unterstützen sieben Kinderfamilien, mit insgesamt 19 Kindern und Jugendlichen, sowie 23 Waisenkinder aus Mi-gori. Sie alle erhalten Lebensmittel, Kleidung, medizinische Hilfestellung, Mietzuschuss, sowie Hilfestellung in ihrer schulischen Ausbildung.  


Seit vielen Jahren arbeiten wir vertrauensvoll und erfolg-reich mit Pastor Charles Koyoo aus Migori zusammen. Er ist es der ständigen Kontakt zu den Kindern und Jugendli-chen der Kinderfamilien und Waisenkinder unterhält.   Jeden ersten Sonntag im Monat werden die Kinder und Jugendlichen zu Frühstück und Mittagessen eingeladen. Dabei geht es nicht nur um eine freie Mahlzeit, vielmehr werden dabei die Sorgen und Nöte der Kinder und Ju-gendlichen besprochen.   Die Gespräche geben den Kindern Mut, helfen ihnen bei der Alltagsbewältigung und schenken ihnen ein Stück Zuversicht in all der Not und Armut.   Beim sonntäglichen Mittagessen werden die Sorgen und Nöte mit den Kindern und Jugendlichen besprochen. Den Kindern hilft es wieder Mut zu fassen.   Emilie  ist  eine  unserer  älteren  Waisenkinder,  die  im  Komplett-Förderpro-gramm  Secondary dabei ist. Pastor Charles Koyoo bringt sie persönlich in ihre neue Schule.   Mittlerweile schon eine kleine Tradition, gehört das Weihnachtsessen und das Beschenken der Waisenkinder an Weihnachten einfach dazu.    Wie  jedes  Jahr  sind  neben  praktischen  Geschenken  und  Schulsachen auch ein paar Süßigkeiten mit in der Geschenktüte.   Die  jüngeren  Kinder  unterstützen  wir  zusätzlich  in  ihrer schulischen  Ausbildung  mit  Schulmaterial,  Schulbüchern, Transport  und  Schuluniformen.  Von  den  älteren  Kindern sind  fünf  Jugendliche  im  Komplett-Förderprogramm  der weiterführenden  Schulen.  Pastor  Charles  besucht  die Kinder  regelmäßig,  gibt  Mut  oder  ist  manchmal  auch streng, wenn die Kinder in ihren Leistungen nachlassen.   Auch in diesem Jahr gab es wieder ein Weihnachtsessen und eine Geschenketüte für die Waisenkinder. Die Kinder freuen  sich  schon  Wochen  vorher  auf  diesen  Tag.  Und natürlich  waren  in  der  Geschenketüte  auch  wieder  ein paar Süßigkeiten dabei.  


Hoffentlich wird  er groß und stark.                                           Auch in diesem Jahr haben wir wieder un-                                       ser Jugend-Sportprogramm unterstützt. Vie-                                    le der Jugendlichen und jungen Erwachsenen                                 haben nach Ende der Schulzeit keine  Perspek-                              tiven. Der Zusammenhalt mit    anderen Jugend-                lichen gibt ihnen Mut den Alltag besser zu meistern und           die kleinen Erfolge mit ihrer Sportgruppe stärken ihr Selbst-bewusstsein. Die jungen Menschen brauchen diesen Zusammen-halt, um etwas Positives in ihrem Leben zu haben.     Zum ersten Mal haben wir in diesem Jahr einige der Waisenkin-der für ein paar Tage in Erholung geschickt. Die Lebenssituation der Kinder ist katastrophal und die Kleinen waren psychisch und auch  körperlich  völlig  am  Ende.  Allein  diese  paar  Tage  im  Kids Camp  hat  die  Kinder  aufblühen  lassen  und  ihnen  wieder  neuen Lebensmut gegeben.   


Wir bedanken uns bei allen helfenden Händen, Kreativen und allen  Menschen,  die  unsere  Arbeit  tatkräftig  unterstützt  ha-ben.  Nur durch eure Hilfe, eure pro-bono Unterstützung, euer ehrenamtliches Engagement konnte vieles umgesetzt werden, was sonst nicht möglich gewesen wäre.  Im  Mittelpunkt  unserer  Arbeit  steht  die  Kin-der  und  Jugendausbildung.    Daher  wurde auch  dieses  Jahr  dieser  Projektbereich  mit 80% gefördert. In den Projektbereich  Grund-schule  und  berufsbildende  Schulen  ist  auch die  Unterstützung  Schulbau  Ihemala  inte-griert,  sowie  die  Berufsförderung  für  Mäd-chen und junge Frauen.     Für den Bereich  Jugendförderung sind insge-samt  7,00%  investiert  worden.  Auch  das  Ju-gend-Sportprogramm  und  das  Kids  Camp wird über diesen Projektbereich gefördert.   Für unsere Kinderfamilien und für die medizi-nische  Notversorgung  wurden  insgesamt 10,00% ausgegeben. Auch in diesem Jahr hat uns  die  Mills  Company  wieder  unterstützt und unsere vielen freiwilligen Helfer.   Projektausgaben  Administration             4,50%  Grundschulprogramm  35,50%  Berufsbildende  Schulen  45,50%  Jugendförderung             7,00%  Kinderfamilien                 5,50%  Med. Versorgung             4,50%  Administration                 4,50% 


SPENDENKONTO  Sparkasse Regensburg IBAN: DE35 7505 0000 0008 6385 79  oder online unter www.planet-children.de „Spenden“  Als Verwendungszweck bitte „Rescue“ angeben.    Ein großer Dank geht an unsere ehrenamtlichen Helferin-nen.  Es  sind  vor  allem  diese  Frauen,  die  Mädchen  in  Not vorübergehend aufnehmen, bis wir eine sicher Unterkunft für die Mädchen gefunden haben.   Mädchen, die vor der Beschneidung oder einer erzwunge-nen  Heirat  fliehen,  verlieren  alles.  Ihre  Familie,  ihr  Dorf, ihre  Heimat.  Sie  sind  physisch  und  psychisch  völlig  er-schöpft und brauchen Hilfe.   Wir  unterstützen  die  Mädchen  über  eine  Erstversorgung mit  Essen,  Kleidung  und  medizinischer  Hilfestellung,  wo immer  notwendig.  Aber  diese  Mädchen  brauchen  mehr.  Sie brauchen eine Zukunft, mit Schule und Ausbildung.   Rahema,  5  Jahre  alt,  sollte  beschnitten  werden.  Ihre  Mutter  konnte  ihr nicht helfen aber ihre Tante hat den Mut aufgebracht, das Mädchen weg-zubringen.   Immer mehr Mädchen bringen den Mut auf sich gegen die Beschneidung oder eine erzwungene Heirat zur Wehr zu setzen. Sie müssen fliehen und verlieren alles.   Allein eine sichere, dauerhafte Unterkunft  kostet  ca. 50  Euro im Monat. Aber diese Mädchen brauchen auch eine Zukunft! Sie brauchen eine Aus-bildung, Schule und Beruf, damit sie später eigenständig leben können.   Bitte helfen Sie den Mädchen mit einer Extra-Spende. Oder noch besser, werden Sie Pate für eines der Mädchen und schenken Sie Zukunft.    


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