In Zeiten von Corona haben viele gemerkt, wie wichtig die Digitalisierung ist und wieviel noch getan werden muss. Viele Schulen hängen weit hintendran und da war Corona eine große Belastung, aber gegen Ende haben alle es gut geschafft und eine gute Lösung gefunden. Ich kann jetzt nur aus meiner Sicht berichten, als 9. Klässler ist man genau in der Mitte, man gehört nicht zu den Kleinen aber auch nicht zu den Großen. So gehörten wir zu den letzten, die nach 3 Monaten wieder nach Niederprüm in die Schule gehen durften. Wir waren 3 Monate im Homeoffice, was am Anfang schon schwierig war. Denn niemand hatte geahnt, dass so eine Situation eintritt und lange Zeit haben wir geglaubt das nach den Osterferien wieder alles normal ist, aber es kam ganz anders. Am Anfang haben alle Fachlehrer die Hausaufgaben an den Klassenlehrer weitergeleitet und dieser dann an die Schüler, für lange Zeit hatten die Lehrer gar keine Rückmeldung von ihren Schülern. Man musste nichts zurückschicken und bekam Ende der Woche Lösungen geschickt, das haben viele ausgenutzt, doch der Lerneffekt blieb auf der Strecke. Nichts zu machen ist ein schwerer Fehler, auch ohne Erklärungen der Lehrer, konnte man den Stoff nicht so schnell nachholen. So hat sich eigentlich nichts verändert, gute Schüler haben ihre Aufgaben weiterhin gemacht und kamen klar, schwächere Schüler haben geschlammt und haben jetzt große Lücken. Auch wenn nichts aus der Coronazeit bewertet wird, ist es trotzdem wichtig, denn der Lernstoff baut auf das nächste Schuljahr auf. Nach einiger Zeit haben dann alle Schüler einen Zugang für Microsoft Office 365 bekommen, über dieses Programm konnten Lehrer und Schüler kommunizieren, es gab für jedes Fach ein Team, in dem alle Schüler und der Fachlehrer sind. Bei Fragen konnte man einfach in das Team oder dem Lehrer privat schreiben. Bei der Funktion “Aufgaben”, haben die Lehrer dann ihre Aufgaben eingestellt und Schüler sollten ihre Arbeit einstellen, diese konnten die Lehrer sich dann anschauen und verbessern. In weiteren Funktionen konnte der Lehrer Hilfestellungen geben. Natürlich gab es einige Probleme und alle mussten sich erstmal an das Programm gewöhnen. Auch für viele ältere Lehrer war die ganze Situation schwierig, da sie keine Einführung in die ganze Technik hatten. Aber alle haben sich dran gewöhnt und es gut gemeistert. Aber alle waren sich einig: Präsenzunterricht ist immer noch am wichtigsten, denn ohne Erklärungen und den Kontakt zu den Schülern war es für beide Seiten komisch. Als dann alle Schüler einmal in der Schule waren, war schon bald Notenschluss. In den meisten Fächern wurde nur eine bis gar keine Arbeit geschrieben, den Lehrern lagen fast gar keine Noten vor, und was kann man in den paar Wochen Präsensunterricht noch machen? So werden jetzt die Halbjahresnoten übernommen, verschlechtern kann man sich nicht, aber groß verbessern auch nicht. Für viele sind die Zeugnisse jedoch wichtig, weil sie sich damit bewerben oder es ihr Abschlusszeugnis ist. Und wenn man im ersten Halbjahr geschlammt hatte, hätte man sich theoretisch noch im zweiten Halbjahr verbessern können, was durch Corona nicht mehr möglich war. Klassen, die schon früher als wir in der Schule waren haben noch Arbeiten und Leistungsüberprüfungen geschrieben, dies war bei uns nicht mehr möglich. Nur noch ein paar kleine HÜs oder Referate konnten wir halten. Die Situation in der Schule ist ebenfalls komisch, denn nur die Hälfte der Klasse geht zur Schule, dann hat die Gruppe wieder Homeoffice und die andere Gruppe geht zur Schule. Es gelten Abstandsregeln, Maskenpflicht und besondere Hygienemaßnahmen wurden getroffen. Es ist komisch sich immer mit Maske zu begegnen oder sich nach der langen Zeit nicht in den Arm nehmen zu dürfen, aber die Freude überhaupt nochmal etwas Routine und Alltag zu haben und wenigstens ein paar seiner Freunde wiederzusehen ist riesig. Allgemein kann man nur sagen, es war eine komische Zeit, man war viel auf sich allein gestellt und musste sich gut organisieren. Manchen wurden die ganzen Hausaufgaben zu viel, sie haben Abgabetermine verschlammt oder Hausaufgaben auf dem Computer geschrieben und jetzt nicht mehr im Heft. Es war schwierig einen Überblick zu behalten, aber hat man sich konsequent und dies von Anfang an, hingesetzt, hat es funktioniert. Von einem auf den anderen Moment hat sich alles verändert, es gab keine Routine mehr, Leute die man sonst jeden Tag gesehen hat, hat man 3 Monate nicht mehr gesehen. Es gab lange Ungewissheit und das war meiner Ansicht nach das Schlimmste. Nicht zu wissen wie es weitergeht und sich ständig fragen zu müssen wie das alles gehen soll. Trotzdem hatte das Ganze auch etwas Gutes, denn Schüler wurden selbständiger und Schulen wurden auf Probleme hingewiesen. Zusammen haben alle die ganze Situation gut gemeistert, auch wenn der Weg steinig war, hoffen alle auf etwas mehr Normalität nach den Sommerferien. (red. Anne Hoffmann )